Rückenprobleme? Das können Sie bei akuten Rückenschmerzen tun:

Rückenschmerzen haben immer eine Vorgeschichte.

Bei akuten Rückenschmerzen möchten Sie aber schnelle Hilfe. Hier finden Sie 6 gute Tipps gegen Ihre Kreuzschmerzen und sie werden besser verstehen können, woher ihre Schmerzen kommen. Das hilft Ihnen, langfristig Probleme mit dem Rücken zu vermeiden.

Schmerzen oder gar Verkrampfungen und Entzündungen sind oft die Folge von zu wenig Bewegung. Aber auch Belastung durch einseitige Bewegungen oder durch zu viel Sitzen. Bänder und Faszien verkürzen sich, verkleben, werden unelastisch und schicken Schmerzsignale an den Körper. Was sofort hilft gegen akute Rückenprobleme beschreiben wir in den folgenden Punkten. Sie sollten aber auch langfristig mit Ihrem Körper arbeiten.

Akute Schmerzen oder gar ein Hexenschuss, bei dem gar nichts mehr geht, ist meist der Höhepunkt eines bereits bestehenden Leidens. Was hilft gegen akute Rückenschmerzen?

Mit dem Blick auf eine dauerhaft schmerzfreie Zukunft kann demnach nur Dehnung, Bewegung, Lockerung, Muskelaufbau und Ergonomie beim Sitzen helfen. Sonst meldet sich Ihr Körper in regelmäßigen Abständen mit einem Hilferuf.

 

Rückenschmerzen – schnelle Selbsthilfe

 

Vorneweg: Sollte sich durch Ihre Selbsthilfe nach 3-5 Tagen keine Linderung einstellen sollten Sie einen Arzt sehen.

 

Tipp 1. Wärme gegen Rückenschmerzen

Ein Bad aber auch Wärmepflaster, Wärmesalben (Apotheke oder Drogeriemarkt), Wärmekissen, Wärmflasche oder Kirschkernkissen spenden wohlige Wärme. Damit fördern sie außerdem die Durchblutung am akuten Schmerzpunkt und verringern Schmerzreize. Lockern Sie Ihre Muskeln und lösen Sie Verspannungen durch Wärme.

 

Tipp 2. Bewegung & ergonomisch sitzen

Zu wenig Bewegung, liegen im Bett und lange Sitzeinheiten beim Arbeiten führen oft zu Rückenbeschwerden und Verspannungen.

Bringen Sie Bewegung in Ihren Alltag auch unter akuten Schmerzen. Legen Sie Pausen für Bewegung ein!

Früher wurde oft Bettruhe bei Rückenschmerzen verordnet. Diese Empfehlung ist allerdings veraltet. Was schnell hilft bei Rückenschmerzen ist moderater Ausdauersport. Spazieren gehen, Walken, Radfahren, gemütliches Joggen, Schwimmen ist hier die Lösung. Der gesamte Körper wird besser durchblutet, Muskeln können sich schnell entspannen. Der Körper gibt das Stresshormon Cortisol (auch ein Entzündungshemmer!), vermehrt ins Blut ab. Die Selbstheilungskräfte werden angeregt. Ein super Bewegungsbonus: Die Hormone Serotonin und Endorphine werden ausgeschüttet. Sie heben Ihre Stimmung. 2x 30 Minuten die Woche reichen schon.

 

Bewegung durch Übungen – 

 

Muskeln und Bandscheiben entlasten durch Stufenlagerung

Ganz schnelle Hilfe bei Rückenschmerzen: Breiten Sie eine Decke auf dem Boden aus und legen sich auf den Rücken. Ihre Unterschenkel werden auf einem Hocker ober einem Stuhl gelagert, damit ihre Knie- und Hüftgelenke etwa einen 90-Grad-Winkel bilden können. Mit ihrem Gesäß rutschen Sie an den Stuhl heran, damit Ihre Lendenwirbelsäule entspannt flach auf dem Boden liegen kann. Durch diese Stellung entlasten Sie ihre Bandscheiben und Schmerzen lassen nach.

 

Welche Übungen sie bei akuten Rückenschmerzen noch machen können, zeigen die Schmerztherapeuten Liebscher & Bracht therapeutisch auf:

 

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Bewegung beim Sitzen

Auch mit Rückenschmerzen lässt es sich nicht vermeiden, dass wir längere Zeit sitzen müssen. Besonders am Arbeitsplatz sollten wir auf eine ergonomische Sitzhaltung achten und dynamisch Sitzen. Das bedeutet, möglichst oft die Sitzposition zu wechseln:

Mit geradem Rücken am Stuhl anlehnen, nach vorne lehnen, auch mal den einen Fuß nach oben auf dem Stuhl nehmen, auch ein Schneidersitz ist ok. Bringen Sie Abwechslung in Ihre Sitzposition, damit ihre Muskeln und Bandscheiben durchblutet und nicht dauerhaft einseitig belastet werden.

Bei der ergonomischen Sitzhaltung hilft Ihnen unser VitaL-Hüftkissen.

Tipp 3. Entspannung gegen Rückenschmerzen

Bei der progressiven Muskelentspannung werden Muskeln abwechselnd bewusst angespannt und entspannt. Von Kopf bis Fuß werden Muskelgruppen aktiviert und wieder locker gelassen. Dieses Verfahren nach Edmund Jacobson löst nicht nur Verspannungen der Muskulatur, sondern sorgt auch für eine bessere Stressverträglichkeit.

Außerdem helfen Meditiation oder Yoga. Beim Yoga haben Sie noch den Vorteil, dass es zum Stressabbau den Körper fit hält, dehnt und stärkt.

 

Tipp 4. Physiotherapie

Gezielte Bewegungstherapie kann Schmerzen lindern und die Beweglichkeit bei Rückenproblemen verbessern. Begleitet durch Massagen und Akupunktur kann die Behandlung schnell und nachhaltig zu Besserung führen. Ihr Arzt berät Sie am besten, welche Form der Physiotherapie für Sie sinnvoll ist.

 

Tipp 5. Nacken verspannt?

Vielleicht ist ihr Smartphone hier ja nicht unbeteiligt. Achten Sie zum Beispiel mal darauf, wie stark ihr Kopf beim Betrachten des Bildschirmes gesenkt ist. Die Nackenmuskulatur wird dabei stark beansprucht. Auch Kopf, Arme, oberer Rücken und Schultern können betroffen sein. Achten Sie darauf, dass ihr Kopf nicht nach unten hängt. Bringen sie Ihr Gerät näher an ihr Gesicht und versuchen Sie es höher zu halten. Senken Sie nach Möglichkeit nur die Augen, nicht den Nacken.

 

Tipp 6. Medikamente

Um nicht immer weiter in die Verspannungs- und Schmerzspirale hineinzurutschen, können Sie akute Schmerzen auch mit Schmerzmitteln lindern. Was dabei hilft, weitere Verspannungen durch Schonhaltungen zu vermeiden. Medikamente sorgen demnach für kurzfristige schnelle Hilfe bei akuten Rückenschmerzen, allerdings lindern Schmerzmittel nur die Symptome – nicht die Ursache der Schmerzen.

 

Exkurs Faszien und Rückenschmerzen:

 

Wissenschaftler sind zu dem Ergebnis gekommen, dass alle unsere Faszien im Körper zusammenhängen. Was sind Faszien? Faszien sind die Weichteilkomponenten in unserem Bindegewebe. Sie sind überall in unserer Haut, den Knorpeln, Knochen, Gelenken, Sehnen, Muskeln und den Organen. Auch im unserem Gehirn und im Rückenmark. Sie durchdringen und umhüllen als Netzwerk somit fast alles in unserem Körper. Faszien enthalten mehr Schmerzrezeptoren als unsere Gelenke oder Muskeln selbst, was das gesamte Bindegewebe zu unserem größten Sinnesorgan macht.

Stress kann ein Auslöser für Schmerzen sein

Eng mit unserem vegetativen Nervensystem verbunden, reagieren Faszien empfindlich auf die Stressbotenstoffe des Gehirns, denn unter Stressbelastung verkleben oder verdicken die Faszien. Überbelastung und Unterforderung durch zu viel oder zu wenig Bewegung oder Sport können das Gewebe ebenso verhärten. Unter dieser Anspannung senden die Faszien Signale an unsere Muskeln, die daraufhin mit Entzündungsreaktionen reagieren. Schmerzen sind die Folge.

Gesunde Faszien brauchen Bewegung

Regelmäßige Bewegung regt unsere Fibroblasten an neue Faszien-Zellen zu produzieren. Alte werden durch elastische vitale zu ersetzen. Viel Bewegung durch Walken, Tanzen, Joggen, alles was ihre Muskulatur lockert und dem Teufelskreis aus Verspannung, Schonhaltung und Schmerzen entgegenwirkt.