Was hilft bei Hüftschmerzen? Hier finden Sie Rat und Hintergründe.
Deutschland ist weltweiter Spitzenreiter beim Einsatz von künstlichen Hüftgelenken.
Mehr als drei Millionen Menschen in leiden unter Hüftschmerzen und Problemen am Hüftgelenk. Über 200.000 Hüftoperationen werden pro Jahr durchgeführt.
Wir möchten, dass Sie Ihre Hüfte gesund bleibt und Sie schmerzfrei werden und habe Ihnen hier eine Übersicht zusammengestellt, was Sie bei Hüftproblemen tun können.
Häufige Ursachen für Hüftprobleme sind:
Die Hüftgelenksarthrose ist die häufigste Ursache von Hüftproblemen. Auch junge Menschen leiden oft unter vorzeitigem Gelenkverschleiß, auch Arthrose genannt.Intensive Belastung der Gelenke durch Sport, in Kombination mit Fehlstellungen (Hüftkopf und Hüftpfanne passen nicht genau ineinander), Dysbalancen in muskulär-faszialen Strukturen und anderen Faktoren, z.B. zu wenig Bewegung und zu viel Sitzen können zu vorzeitigem Verschleiß der Gelenke und damit zu Hüftschmerzen führen.
Anzeichen für eine frühzeitige Hüftgelenksarthrose können Schmerzen in der Leistengegend sein, die dann auftreten, wenn man lang gesessen ist oder auch beim Sport direkt. Aber auch beim oder nach längerem Sitzen im Auto oder am Schreibtisch können Schmerzen auftreten.
Was tun bei Hüftschmerzen?
Dann raus mit dem alten Gelenk und rein mit dem Hüftimplantat? Bei so vielen Eingriffen, ja fast schon ein Routineeingriff… Aber auch ein künstliches Hüftgelenk kann wieder schmerzen und Arthrose bekommen und oft liegt die Ursache der schmerzenden Hüfte nicht an schweren Veränderungen der Knochen- und Knorpelstruktur sondern an den Muskeln und Faszien, die unsere Hüfte, die Oberschenkel, den Rücken, das Gesäß bewegen und zusammenhalten.
Wie entstehen Hüftschmerzen durch Sitzen?
Langes Sitzen, im Schnitt sitzen wir über 7,5 Stunden unseres Tages, verkürzen unser Muskel- und Fasziengewebe über die Zeit und verursacht Spannungen im gesamten vorderen Körperbereich. Dadurch entstehen nicht nur Schmerzen im Gesäß beim Sitzen und Aufstehen, auch Probleme direkt in der Hüfte, an der Lendenwirbelsäule oder dem gesamten Rücken treten häufig auf.
Der Grund:
Unser Hüftbeuger verkürzt sich. Er setzt an der Innenseite des Oberschenkels an und zieht sich über die Leiste bis zur Lendenwirbelsäule. Die Bänder im Brustbereich verkürzen sich, die Schultern fallen nach vorne, der Rücken wird rund. Anschließendes Aufrichten führt dazu, dass unserer Körper diese Spannungen ausgleichen muss. Das geschieht unter anderem durch den Gesäßmuskel, der vom Kreuzbein zu einem Knochenvorsprung an der Außenseite des Oberschenkelnochens (Trochanter major) verläuft.
Stehen diese und umliegende Muskelgruppen immer mehr unter Spannung, zieht sich im Hüftgelenk der Gelenkkopf immer weiter in die Hüftpfanne hinein. Dieser Druck lässt die Gelenke aufeinander reiben, wodurch Verschleiß und dann Arthrose entstehen kann. Der Gesäßmuskel kann auch auf den Ischiasnerv, der vom Rücken in die Beine führt, drücken. Nach längerem Sitzen sind die Folgen oft Hüftschmerzen und Taubheitsgefühle in den Beinen oder der Hüfte.
Kraft und Bewegung zur Besserung und Prophylaxe
Von den oben genannten 200.000 Operationen im Hüfbereich sind mittlerweile 10% Eingriffe, bei denen vorhandene Endoprothesen ersetzt werden. Eine dauerhafte Schmerzfreiheit ist demnach auch mit einem neuen Hüftgelenk nicht unbedingt garantiert und wir sollten alle dafür sorgen, dass wir unsere Gelenke, Muskeln und Faszien so mobil wie möglich halten.
Wir geben Tipps, wie man es auch ohne künstliches Hüftgelenk schaffen, bzw. eine OP so lange wie möglich herauszögern kann.
1. Ein gesundes Gewicht und ausgewogene Ernährung
Ausgewogene Ernährung ist der Grundstein für einen gesunden Körper. Dann stehen dem Körper die nötigen Nährstoffen zur verfügung um Knochen, Knorpel, Faszien und Muskeln ausreichend zu versorgen.
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Überflüssige Pfunde können purzeln und entlasten betroffene Gelenke: Hüftgelenke, Knie und Knöchel.
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Reduziertes Fettgewebe verringert die Ausschüttung von Adipokinen. Das sind entzündungsfördernde Hormone, die sich mit dem Stoffwechsel im gesamten Körper verteilen. Entzündungen können mit weniger Körperfett abklingen oder sich reduzieren.
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Achtsame, auf Arthrose zugeschnittene Ernährung kann sinnvoll sein. Z.B. fördern Omega-6-Fettsäuren wegen ihrer Umwandlung in Arachidonsäure Entzündungen. Deshalb macht es Sinn eine Omega-3-reiche Ernährung zu bevorzugen. Fisch, grünes Blattgemüse, Samen wie Leinsamen, Hanfsamen, Walnüsse und deren Öle sollten auf dem Speiseplan stehen. Vermeiden sollte man hingegen die Omega-6 reichen Nahrungsmittel. Omega 6 ist hauptsächlich in planzlichen Ölen, sowie in Nüssen und Samen. Ganz konkret sind das z.B. Sonnenblumenöl, Distelöl. Olivenöl hingegen ist neutral, da es zum größten Teil Omega-9-Fettsäuren enthält, die keine Probleme verursachen.
2. Richtig sitzen mit unserem Hüftkissen
Wir sitzen oftmals mehr als 7,5 Stunden am Tag. Bei den meisten Menschen lässt sich das schon aufgrund ihres Berufes kaum vermeiden. Wie oben schon beschrieben, verkürzen sich unsere Muskeln, Faszien und Bänder. Der Gesäßmuskel muss diese Spannungen dann beim Aufstehen und Stehen ausgleichen.
Unsere orthopädischen Hüftkissen sind ursprünglich für Rehapatienten nach der Hüft-OP konzipiert. Das Becken als Fundament der Wirbelsäule hat im Stehen die optimale Position. Das
VitaL Hüftkissen positioniert das Becken fast so, als würden Sie stehen. Vom Becken an ist der Körper über die Lendenwirbelsäule bis hinzu den Schultern in einer empfohlenen S-Form ausgerichtet. Er ist Aufrechter, Faszien, Bänder und Muskeln verkürzen sich weniger. Hüftgelenke und Lendenwirbelsäule sind entlastet und Spannungen in den Beinen und der Hüfte sind genommen.
3. Bewegung
Immer in Bewegung bleiben!
Bewegungsmangel führt zu einem Mangel an Gelenkschmiere. Ohne diesen dünnen Gleitfilm aus Gelenkflüssigkeit wird der Gelenkknorpel spröde und durch die Reibung abgenutzt. So kann sich das Gelenk verformen und langfristig geschädigt werden. Zusätzlich ernährt die Gelenkflüssigkeit den Knorpel: Er wird nicht durchblutet, sondern durch wechselnden Druck versorgt, wie zum Beispiel beim Gehen oder beim Krafttraining. Unter Belastung werden Abfallstoffe aus dem Gewebe ausgeschwemmt. Bei Entlastung nimmt das Gewebe Nährstoffe wie ein Schwamm aus der Gelenkflüssigkeit auf. Bewegung ist für einen gesunden Knorpel daher unerlässlich.
Nutzen Sie jede Gelegenheit, um sich zu bewegen, zu strecken, zu dehnen und zu mobilisieren.
Hier ein paar Ideen:
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Bewegungen in den Alltag einbauen:
Im Büro Timer stellen. Nach der Pomodoro-Technik sollten wir unsere Konzentrationsphasen in 25 minütige Sessions aufteilen. Nach jeder Session stehen Sie bewußt auf, bewegen Sie sich. Auch wenn Sie gemütlich auf dem Sofa sitzen, geben Sie sich einen Ruck, stehen Sie regelmäßig auf. Ihr Körper wird es Ihnen Danken.
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Mikromuskulatur stärken:
Stellen Sie sich öfter mal auf ein Bein. Beim Abspülen, Zähneputzen, Socken anziehen, an der Kaffemaschine oder am Kopierer. Das fördert die Mikromuskulatur, Ihre Balance und die Durchblutung.
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Treppensteigen:
Nutzen Sie jede Gelegenheit sich zu bewegen. Nutzen sie das Treppenhaus anstatt den Fahrstuhl oder fangen wenigstens mit dem letzen Stockwerk vor Ihrer Wohnung oder Ihrem Büro an. Nehmen Sie in der U-und S-Bahn die Treppe. Fangen Sie einfach mit der Rolltreppe an und verwandeln sich in einen der Leute die links gehen, nicht rechts stehen. Nehmen Sie bewusst jede Stufe, das stärkt Ihre gesamten Kniegelenksstrukturen.
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Weitere effektive Übungen gegen Hüftschmerzen und zur Vorbeugung gibt es hier:
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